PEAKFOCUS - SEO Agentur Wien

6 Erkenntnisse aus einem SEO-Projekt

Ob ein SEO-Projekt erfolgreich ist oder nicht hängt natürlich von fundierten SEO-Kenntnissen ab – sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Weiters muss man stets auf dem Laufenden bleiben: Wie entwickeln sich die Suchmaschinen weiter? Wie wirken sich diese Veränderungen auf SEO und einzelne Projekte aus?

All dies müssen SEO-Profis im Blick haben.

Gleichzeitig sind konkrete Erfahrungen aus einzelnen SEO-Projekten sehr wertvoll. Dort hat man in der Praxis gesehen, wie sich die implementierten Maßnahmen ausgewirkt haben und welche Lehren man daraus ziehen kann.

In diesem SEO-Projekt wurde im Frühjahr 2023 eine neue Webseite gestartet. Die Webseite deckte verschiedene Inhalte ab, von Reisen über Kunst bis hin zu Sprache. Ziel war es u.a., herauszufinden, ob man aus den verschiedenen Themen „Content Clusters“ machen kann, die bei Google Autorität und damit gute Rankings auf den jeweiligen Themenbereichen bekommen.

Hier einige Erkenntnisse aus diesem nun mehrjährigen SEO-Projekt:

1. Google nimmt sich zuerst Zeit, um eine neue Webseite „kennenzulernen“

Es ist eine allgemeine SEO-Regel, dass man länger auf SEO-Ergebnisse warten muss, wenn die Webseite neu ist, im Vergleich zu Webseiten, die bereits seit einiger Zeit online sind. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Zum einen muss die Domain bei Google & Co. an Autorität gewinnen – und das braucht Zeit. Neue Webseiten haben in der Regel noch nicht viel Inhalt: Es muss erst eine kritische Masse an hochwertigem, themenrelevantem Content aufgebaut werden, bevor sie gute Rankings erzielen können.

Wie lang es dauert, bis man Fortschritte in Ihrem SEO-Projekt machen hängt auch von der Konkurrenz ab. Wenn diese bereits viel in SEO investiert hat, sind die Plätze (und vor allem die Spitzenplätze) in den Suchergebnissen hart umkämpft. Neue Teilnehmer haben viel Arbeit vor sich, um die anderen zu „überholen“ und gute Suchergebnisse zu erzielen.

In diesem SEO-Projekt ging die Webseite im Februar 2023 online und es wurden ständig neue Seiten mit neuen Inhalten hinzugefügt. Im Herbst 2023 sprangen die Impressionen deutlich an, was damit zusammenhängt, dass mehr Seiten von Google indexiert wurden. Die Klickhäufigkeit nahm in der Folge auch allmählich zu. Richtig „abgehoben“ ist das Ganze aber erst im April 2024. Da hat Google offensichtlich erkannt, in welchen Bereichen diese Domain Autorität und guten, nutzerfreundlichen Content hat und diese Arbeit mit besseren Rankings belohnt.

Fazit: In der Regel dauert es länger, bis SEO „anschlägt“, wenn eine Webseite ganz neu ist. Es ist möglich, auch mit einer neuen Webseite schnell gute Rankings in den Suchergebnissen zu erzielen, aber in der Regel muss die Webseite sehr schnell aufgebaut und kontinuierlich mit vielen neuen, hochwertigen Inhalten gefüttert werden. Vor allem, wenn die Suchergebnisse in der jeweiligen Nische bereits hart umkämpft sind.

Es ist daher sinnvoll, sich auf eine Phase von ca. 9-12 Monaten einzustellen, in der Google Ihre neue Webseite erst einmal anschaut und kennenlernt. In dieser Zeit sollte man Ruhe bewahren, denn magere Ergebnisse bedeuten nicht zwangsläufig, dass das SEO-Projekt bereits gescheitert ist. Wie wir in diesem Projekt deutlich gesehen haben, können sich die Dinge sehr schnell ändern!

Screenshot Google Search Console
Screenshot vom Google Search Console Interface für das Projekt (Blau = Klicks; Lila = Impressionen; Orange = durchschnittliches Gesamtranking für die Seite)

2. Die Macht der Themencluster im SEO-Projekt

Ein Themencluster (“Content Cluster“) in der SEO ist eine Content-Strategie, bei der Inhalte um ein zentrales Thema oder eine Hauptidee herum organisiert werden. In der Regel bestehen Cluster aus einer zentralen “Pillar Page” und mehreren “Cluster Pages”, die spezifischen Aspekte oder Unterthemen dieses Hauptthemas behandeln.

Beispielsweise könnte ein Cluster über feste Shampoo-Bars aus einer zentralen Seite über Shampoo-Bars und Cluster-Seiten zu Unterthemen (Shampoo-Bars für trockenes Haar, Shampoo-Bars mit organischen Inhaltsstoffen, Shampoo-Bars unter 4 € usw.) bestehen.

Themencluster werden gebildet, um Autorität in einer bestimmten Nische aufzubauen und den Suchmaschinen thematische Relevanz zu signalisieren. Auf diese Weise können bessere Rankings für die bestehenden Inhalte generiert und auch gute Ranking-Perspektiven für zukünftige Beiträge im Cluster geschaffen werden.

In unserem Projekt waren die Inhalte auf der Webseite gemischt und bezogen sich auf verschiedene Themen. In einem ersten Schritt haben wir die bestehenden Inhalte mit der Navigation und der internen Verlinkung zu Clustern von Beiträgen mit ähnlichen Themen gebündelt. Neue themenrelevante Inhalte wurden den relevanten Clustern zugeordnet.

Nach einigen Monaten zahlte sich diese Strategie aus: Die Rankings der Cluster-Themenbereiche verbesserten sich deutlich. Jede neue Seite, die dem Cluster hinzugefügt wurde, wurde schnell indexiert und hatte genauso zügig Top-20-Rankings.

Fazit: Verwenden Sie thematische Cluster aus wertvollen und informativen Inhalten zu einem bestimmten Thema, um die Autorität und Relevanz Ihrer Webseite in der betreffenden Nische aufzubauen. Wenn Google von Ihrer Autorität in diesem Bereich überzeugt ist, wird sich Ihr Ranking verbessern und der Weg für weitere themenbezogene Inhalte geebnet.

3. Ein paar Zugpferde können die ganze Webseite tragen

Mit einer gründlichen Keyword-Recherche, die das Suchvolumen für relevante Suchbegriffe umfasst, können gezielt Inhalte erstellt werden, die bei bestimmten Suchanfragen gut ranken sollten.

Eine Analyse der Inhalte, die für die jeweilige Suchanfrage am besten gerankt sind, kann als erste Orientierung für die eigene Content-Erstellung dienen. Wie viel Text haben die Seiten, die in den Suchergebnissen ganz oben stehen? Gibt es darauf Rich Media wie Videos oder originelle Bilder?

Auch wenn dies eine gute Grundlage für die eigene SEO-Strategie ist – es ist immer besser, originellen Content zu erstellen, der den Nutzern etwas Neues oder Innovatives bietet und die jeweilige Suchanfrage besser beantwortet als die anderen. Und genau hier liegt das Risiko. Man muss viel Zeit und Mühe in Content investieren und niemand kann garantieren, dass es sich lohnt.

Es ist ein bisschen wie im Casino: Man geht kalkulierte Risiken ein, aber man muss immer wieder spielen, um überhaupt eine Chance zu haben, zu gewinnen. Wenn man gewinnt – kommt es meist überraschend. Und manchmal sogar sehr groß.

Das haben wir in unserem SEO-Projekt sehr deutlich gesehen. Auch wenn wir gründlich recherchiert haben, welche Suchbegriffe vielversprechend sind und welche Art von Inhalten bei diesen Suchanfragen die besten Rankings erzielen, konnten wir nie im Voraus wissen, wie die erstellten Inhalte bei den Suchmaschinen ankommen würden. Einige Inhalte, in die wir sehr viel Zeit und Mühe investiert hatten, wurden schnell indexiert, hatten aber eine sehr schwache Performance. Andere Inhalte, die wir schnell und ohne große Beachtung der relevanten SEO-Prinzipien erstellt haben, wurden zu wahren Ranking- und Traffic-Stars.

Nach 2 Jahren gibt es 5-7 Seiten, die die echten Zugpferde der Webseite sind. Sie sind für den Großteil der Impressionen und Klicks verantwortlich. Aufgrund dieser starken Leistung wurden diese Seiten durch interne Links stark mit anderen wichtigen und themenrelevanten Seiten verknüpft, um deren „Link Juice“ und Autorität weiterzugeben. Dazu werden auch Nutzer dazu angeregt, weitere Seiten anzuklicken und mehr Zeit auf der Webseite zu verbringen.

Fazit: Auch wenn Sie sehr viel Zeit und Mühe reinstecken – nicht jedes Stück Content, dass Sie schaffen, entwickelt sich zu einem Traffic-Star. Trotzdem sind alles Seiten wichtig, wenn es um die Autorität der Webseite als Ganzes geht.

Wenn Sie aber über einen längeren Zeitraum hochqualitativen Content veröffentlichen, werden Sie sehen, wie einige so richtig „aufheben“ und viele Nutzer auf Ihre Webseite bringen. Diese Unterseiten könnten die Webseite „tragen“ und intern so verlinkt sein, um das akkumulierte „Link Juice“ und Autorität auf andere wichtige und relevante Seiten weiterzugeben.

4. A rising tide lifts all boats

Dieses beliebte englische Sprichwort kann wörtlich übersetzt werden: Steigendes Wasser hebt alle Boote. Es wird in Situationen verwendet, in denen sich die positiven Auswirkungen einer bestimmten Entwicklung auf alle ausbreiten.

Und bei unserem SEO-Projekt haben wir gesehen, dass es hier passt! Zuerst stellten wir fest, dass wir in zwei Themenbereichen Autorität bei Google erreicht hatten, dh die Seiten, die zu diesen beiden Bereichen gehörten, sehr gute Rankings bekommen haben und dass neue Beiträge schnell indexiert und gut gerankt wurden. Die anderen Themenbereiche schienen Google vorerst nicht so sehr zu interessieren.

Aber je länger wir mit der Webseite diese Autorität genossen und weiter daran gearbeitet haben, desto mehr hat sich Google auch für Inhalte interessiert, die nicht zu den bevorzugten Themenbereichen gehören. So wurden in den letzten Monaten plötzlich Seiten indexiert und gut gerankt, die immer links liegen gelassen wurden.

Fazit: Je mehr Seniorität und Autorität eine Webseite in bestimmten Themenbereichen genießt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich dies auch irgendwann auf andere Bereiche der Webseite auswirkt, die dadurch ebenfalls ein besseres Ranking und eine bessere Sichtbarkeit erhalten.

5. Qualitätsvolle, fundierte und einzigartige Inhalte sind das A&O

Wie bereits oben erwähnt, ist es immer eine gute Idee, im Rahmen der Content-Planung einen Blick auf die Seiten zu werfen, die für eine relevante Suchanfrage, am besten in den Suchergebnissen abschneiden. So können Sie sich ein Bild davon machen, was die Suchmaschinen für diese Suchanfrage als relevant und wertvoll für den Nutzer erachten.

Sie sind aber schlecht beraten, es ihnen mit Ihrem Content gleich zu tun. Viel besser ist es, sich Gedanken darüber zu machen, wie Sie diese Suchanfrage anders, besser, einzigartiger machen können. Die Nutzer sollten auf Ihrer Seite etwas finden, das alle anderen Beiträge zum Thema übertrifft.

In unserem Projekt haben wir uns zum Beispiel stark auf Themen rund um die englische Sprache konzentriert. Dazu gehörten Artikel über britischen Slang, US-amerikanisches Englisch, Etymologie usw. Wir haben immer versucht, das Thema aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten als andere Seiten, die ähnliche Themen behandeln. Die Inhalte wurden nicht von KI generiert, sondern von den Autoren persönlich in ihrer eigenen Stimme und Tonlage geschrieben, wobei sie auch ihre eigenen Meinungen einfließen ließen. So entstehen Inhalte, die einzigartig und für die Leser – und Suchmaschinen! – interessant sind.

Fazit: Einzigartiger und qualitativ hochwertiger Inhalt ist wahrscheinlich das wichtigste Kriterium für SEO-Erfolg. Sparen Sie bei der Erstellung von Inhalten nicht: Es ist besser, weniger wirklich gute Inhalte zu veröffentlichen als viele dünne, zweitklassige Quatsch-Artikel.

6. Google ist der unangefochtene König der Suchmaschinen

In unserem SEO-Projekt haben wir mehrere Tools für das Monitoring eingesetzt: Google Search Console, Google Analytics und Matomo.

Die Matomo Analyse der Akquise hat uns eindrucksvoll gezeigt: Wenn es um die Marktlandschaft für Suchmaschinen geht, gibt es eigentlich fast keinen Markt. Es gibt Google. Im letzten Monat, bevor ich diesen Artikel geschrieben habe, kamen 99% aller Klicks auf die Website über Google. Nur vereinzelt kamen Nutzer über andere Suchmaschinen wie Ecosia, DuckDuckGo oder Bing.

Derzeit beschäftigt sich der U.S. District Court for the District of Columbia mit der Frage der Monopolstellung von Google und ob/wie etwas dagegen unternommen werden kann. Ein hochinteressanter Fall – aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf dem Suchmaschinenmarkt viel ändert, ist gering. Google wird seinen ersten Platz auf absehbare Zeit verteidigen.

Fazit: Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es natürlich darum, ein gutes Ranking in allen Suchmaschinen zu erreichen. Ein qualifizierter Nutzer ist ein qualifizierter Nutzer, egal wie er auf Ihre Webseite kommt! In der Praxis werden sich aber fast alle SEO-Bemühungen auf Google konzentrieren. Das wird sich kurz- bis mittelfristig auch nicht ändern.