Mobile-First SEO: Warum Mobilfreundlichkeit unerlässlich ist und wie Sie es erreichen 

Die Art und Weise, wie Menschen im Internet suchen, hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Man hat früher ausschließlich auf dem PC gesucht – Handys waren noch „nur“ mobile Telefone, mit SMS und vielleicht auch MMS-Funktion. Tablets gab es noch nicht. Ins Internet konnte man nur im Büro, zuhause oder im Internetcafé.

In den letzten 15 Jahren haben wir den Siegeszug des Smartphones miterlebt. Die Möglichkeit, überall ins Internet zu können (im Zug, am öffentlichen Hotspot, im Restaurant) hat wiederum das Suchverhalten der Nutzer komplett verändert. Man googelt nun unterwegs: nach dem nächstgelegenen Supermarkt, nach einem gut bewerteten italienischen Restaurant in der Nähe, oder wer die Fußball Weltmeisterschaft im Jahr 1990 gewonnen hat (das kann ich Ihnen jetzt verraten: es war Italien).

Mobile-First-SEO: Google passt sich an die neuen Trends an

So bedeutend ist das Smartphone heute: Mittlerweile erfolgen weit mehr als die Hälfte aller Besuche auf Websites von mobilen Geräten aus: ein echter Paradigmenwechsel in der Welt des Online-Marketings.

Im Anbetracht dieser Entwicklung, und mit dem Ziel, Nutzern das bestmögliche Erlebnis zu bieten, hat Google sich dazu entschlossen, den Großteil seiner Crawling-Aktivitäten auf die mobile Version von Websites zu verlagern.

Das Ergebnis: Mobile-Friendly-Indexing. Die Mobile-First Indexierung von Google zielt darauf ab, die mobile Version von Websites stärker in den Fokus der Suchmaschinenindexierung zu rücken. Logisch: Da die Nutzer nun eher mit dem Smartphone suchen, will Google absichern, dass primär mobilfreundliche Websites in den Ergebnissen aufscheinen. So bekommen Nutzer die bestmögliche Erfahrung mit Google.

Doch diese Entwicklung ging nicht über Nacht. Es dauerte einige Jahre und wurde mehrmals in die Länge gezogen, bevor es am 31. Oktober 2023 abgeschlossen wurde.

Hier eine chronologische Übersicht der Geschichte und Entwicklung der Mobile-First Indexierung:

  • 2010-2015: Der Aufstieg der mobilen Nutzung
    In diesem Zeitraum nahm die Nutzung von mobilen Geräten, insbesondere Smartphones, stark zu. Nutzer begannen, vermehrt über ihre mobilen Geräte auf das Internet zuzugreifen.
  • April 2015: Google fängt an, konkrete Anreize für die Mobilfreundlichkeit zu schaffen
    Google kündigte an, dass die „Mobilefreundlichkeit“ von Websites ein Ranking-Faktor wird. Dies bedeutete, dass Websites, die nicht für mobile Geräte optimiert waren, in den Suchergebnissen abgestraft werden könnten.
  • November 2016: Ankündigung der Mobile-First Indexierung
    Google gab bekannt, dass sie an der Entwicklung eines Mobile-First Index arbeiten. Dieser Index würde die mobile Version einer Website als primäre Quelle für die Erstellung von Suchergebnissen verwenden.
  • 2017: Erste Tests der Mobile-First Indexierung
    Google begann mit ersten Tests der Mobile-First Indexierung. Dabei wurde die mobile Version von Websites bevorzugt indexiert und zur Bewertung von Seitenrelevanz für Suchanfragen herangezogen.
  • März 2018: Mobile-First Indexierung wird standardmäßig
    Google verkündete, dass die Mobile-First Indexierung nun standardmäßig für neue Websites aktiviert wird. Bestehende Websites wurden nach und nach auf die Mobile-First Indexierung umgestellt.
  • Juli 2019: Mobile-First Indexierung für alle Websites
    Google kündigte an, dass die Mobile-First Indexierung für alle Websites aktiviert wird. Websites, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht für mobile Geräte optimiert waren, könnten in den Suchergebnissen an Sichtbarkeit verlieren.
  • 2020 und darüber hinaus: Kontinuierliche Anpassungen und Verbesserungen
    Google setzt fortlaufend Verbesserungen an der Mobile-First Indexierung um. Die Algorithmen werden verfeinert, um die Benutzererfahrung auf mobilen Geräten zu verbessern und relevante Suchergebnisse zu liefern.

Am 31. Oktober 2023 war es endlich soweit: Das Rollout der Mobile-First Indexierung war vollzogen.

Was bedeutet das alles konkret?

Man kann das in aller Kürze zusammenfassen: die Optimierung der eigenen Website für Mobile-Friendly-Indexing ist keine Option mehr, sondern eine Grundvoraussetzung, wenn man in den Suchergebnissen sichtbar werden will. Mobile-First SEO ist unabdingbar geworden.

Im Hinblick auf die Crawling-Technik, verwendet Google nun hauptsächlich sogenannte Smartphone-Agenten, um Websites zu crawlen und ihre Indexierbarkeit zu bewerten.

(Ein Agent in diesem Sinne ist eine Zeichenfolge, die vom Webbrowser oder einer anderen Anwendung gesendet wird, um sich gegenüber einem Server zu identifizieren. Dieser Identifikationsprozess ermöglicht es dem Server, unterschiedliche Inhalte oder Funktionen basierend auf dem Gerät oder dem Browser bereitzustellen. Im Kontext der Indexierung von Websites durch Suchmaschinen-Crawler gibt der Benutzeragent an, welchen Typ von Gerät der Crawler repräsentiert.)

Mobile-First SEO & Best Practices

Für SEO-Laien mag Mobile-First SEO beängstigend technisch klingen, aber es gibt einige grundlegende Best Practices, die jeder verstehen kann:

  • Mobile-Responsive Design
    Responsives Website-Design, das sich automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen anpasst, ist das absolute A&O bei diesem Thema. So wird eine optimale Benutzererfahrung auf verschiedenen Geräten gewährleistet. Genau das will Google sehen und seinen Nutzern in den Suchergebnissen anbieten können.
  • Mobile Content Parität
    Der Inhalt auf der mobilen Version einer Website sollte gleichwertig mit der Desktop-Version sein. Mangelnde Parität kann zu unterschiedlichen Suchergebnissen führen und, dass Google die Nutzerfreundlichkeit der Website abstuft.
  • Mobile Page Speed
    Die Ladezeiten der mobilen Seiten sollte optimiert werden. Schnelle Ladezeiten sind wichtig für eine gute Benutzererfahrung, und Google hat sie als Ranking-Factor berücksichtigt. Nutzer sind eher geneigt, auf Websites zu bleiben, die nicht lange brauchen zu laden. Eine schnelle Ladezeit ist ein wichtiges Signal an Google, dass die Website die Bedürfnisse der Nutzer erfüllt und deren Suchanfragen antwortet.
  • Strukturierte Daten auf der mobilen Version
    Strukturierte Daten sollten in die mobile Version der Website integriert werden. Dies hilft Suchmaschinen, den Inhalt besser zu verstehen und kann zu wertvollen Rich Snippets in den Suchergebnissen führen.
    Achtung: die Integration von strukturierten Daten ist eine sehr technische Sache. Hier muss der Webentwickler unbedingt im Voraus einbezogen werden. Je nach Umfang und Komplexität der Website sowie den Kenntnissen des Entwicklers kann die Integration unterschiedlich schwierig sein. Eine Abwägung ist notwendig: Was bringt das konkret, und wie viele Kosten wird die Integration verursachen? Lohnt es sich wirtschaftlich?
  • Mobile XML-Sitemap
    Die XML-Sitemap sollte auch die URLs der mobilen Version der Seiten enthalten. Dies erleichtert den Suchmaschinen das Auffinden und Indexieren der mobilen Inhalte.
    Die Sitemap ist eine Datei auf einer Website, mit einer Liste von URLs, die von Suchmaschinen-Crawlern durchsucht werden sollen. Das Sitemap hilft den Crawlern, die Struktur der Website besser zu verstehen und sicherzustellen, dass alle wichtigen Seiten in den Index der Suchmaschine aufgenommen werden.
    Im Kontext der Mobile-First SEO hilft die Sitemap sicherzustellen, dass mobile Inhalte ordnungsgemäß erfasst und indexiert werden. Mobile-First Indexierung bedeutet, dass Google und andere Suchmaschinen die mobile Version einer Website bevorzugt behandeln, wenn es um das Indexieren und Ranking von Inhalten geht. Dies ist besonders relevant, da immer mehr Menschen das Internet über mobile Geräte nutzen.
  • Mobile-optimierte Bilder und Medien
    Bilder und andere Medienelemente müssen für mobile Geräte optimiert sein. Es gibt eine Reihe von Techniken, wie man dies macht: von der Auswahl des richtigen Formats und die Anpassung der Bildgröße zu der Verwendung eines CDNs (Content Delivery Network). Was im Einzelfall die beste Lösung darstellt ist mit dem SEO-Partner sowie dem Webmaster abzustimmen.
  • Mobile-Friendly SEO
    Mobile Seiten sollten die gleichen grundlegenden SEO-Prinzipien wie Titel, Meta-Beschreibungen und Header-Tags haben. Konsistenz in der SEO-Optimierung ist wichtig.
  • Mobile Usability-Test
    Führe regelmäßig Tests zur mobilen Benutzerfreundlichkeit durch. Überprüfe, ob alle Interaktionselemente gut sichtbar und leicht bedienbar sind. Es gibt viele Tools, die man hier benutzen kann, z.B. Google PageSpeed Insights and W3C Mobile Checker.
    Weiters lassen Web Design Plugins wie Elementor einen direkt bei der Erstellung einer Website sehen, wie es auf unterschiedlichen Devices ausschaut.
  • Mobile-Optimierte Navigation
    Google möchte, dass die Navigation auf mobilen Geräten benutzerfreundlich ist. Dazu gehören insbesondere:

    • Touchscreen-freundliche Elemente: Navigationselemente sollten groß genug sind, um leicht mit dem Finger getippt zu werden. Allzu kleine Schaltflächen oder Links sollten vermieden werden, um Fehlklicks zu minimieren.
    • Eine klare Website-Architektur: Navigation sollte einfach und übersichtlich sein. Die Anzahl der Menüpunkte, sollte minimiert werden, um Verwirrung zu vermeiden. Dropdown-Menüs können Benutzerfreundlichkeit steigern, sollten jedoch leicht zugänglich und einfach zu navigieren sein.
    • Aufklappelemente nutzen: Aufklappelemente können Inhalte kompakter darstellen und die Benutzerfreundlichkeit auf mobilen Geräten verbessern.
    • Hamburger-Menü: Das Hamburger-Menü (drei horizontale Linien) ist auf vielen mobilen Websites üblich. Es wird verwendet, um Platz zu sparen, indem das Hauptmenü zunächst verborgen wird und bei Bedarf durch Tippen darauf angezeigt wird.
    • Breadcrumbs: Breadcrumbs (Brotkrumen) sind nützlich, um Benutzern zu zeigen, wo sie sich auf der Website befinden. Sie können auch als Navigationshilfe dienen.
    • Monitoring von Mobile-Crawling-Fehlern
      Mit Google Search Console oder ähnliche Tools kann man die Leistung der Website regelmäßig überwachen, um etwaige Mobile-Crawling-Fehler zu identifizieren und zu beheben. Dies hilft Suchmaschinen mobile Websites korrekt zu indexieren.

Häufige Fehler

Neben den Best Practices gibt es auch einige Fehler, die im Rahmen von Mobile-First SEO tunlichst zu vermeiden sind:

  • Kein Lazy-Loading von wichtigem Content
    Dies kann zu längeren Ladezeiten führen, was die Benutzererfahrung beeinträchtigt und negativ auf die Rankings auswirken kann (siehe oben).
  • Übergroße Bilder
    Große Dateigrößen von Bildern können zu langsamen Ladezeiten führen.
  • Weniger Inhalte auf mobiler Version
    Eine reduzierte Menge an Inhalten auf der mobilen Version kann zu einem Verlust von Traffic führen.
  • Desktop-First Entwicklung
    Die Website sollte nicht nur für Desktop-Nutzer entwickelt werden, da die Mehrheit der Nutzer mobil auf Websites zugreift.

Schlussfolgerung

In der Ära der mobilen Suche ist Mobile-First SEO unverzichtbar. Die Mobilfreundlichkeit einer Website ist nicht nur entscheidend für die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen, sondern auch für die Benutzerzufriedenheit. Unternehmen jeder Größe sollten diese Schlüsselkonzepte verstehen und umsetzen, um im Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu sein.

Als SEO-Agentur stehen wir unseren Kunden zur Seite, und rüsten ihre Websites optimal für die mobile Suche. So können sie die Vorteile dieser Entwicklung voll ausschöpfen.