April. Der Frühling war da, und meine Osterlektüre stand schon fest: „Building a StoryBrand 2.0“ vom amerikanischen Marketingprofi Donald Miller.
Darin erklärt Miller, wie Unternehmen ihre Markenbotschaft durch klare, kundenorientierte Kommunikation schärfen können, um erfolgreicher zu werden.
Dafür empfiehlt er ein bewährtes siebenstufiges Framework, das auf den Prinzipien des traditionellen Geschichtenerzählens basiert. Dabei ist der Kunde Held der Geschichte, das Unternehmen der hilfreiche Wegweiser, der mit seinen Produkten und Dienstleistungen dem Kunden hilft, seine persönlichen Ziele zu erreichen und ein besseres Leben zu führen.
Ziel von StoryBrand-Marketing ist es, die Kundenkommunikation einfach, verständlich und überzeugend zu gestalten – sowohl auf Webseiten als auch in allen Marketingmaterialien. Die überarbeitete Version des Buches bietet zusätzliche Einblicke in digitale Strategien und die praktische Umsetzung des StoryBrand-Ansatzes.

Viele verlieren den Blick für das Wesentliche
Klingt interessant, aber auch ein wenig banal? Marketingprofis und Unternehmer sollten doch längst verinnerlicht haben, dass der Kunde das Wichtigste sein sollte, oder?
Ja, aber es ist erstaunlich, wie oft genau das vergessen wird: den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Gerade Gründer tappen oft in diese Falle. Sie gründen ein Unternehmen, investieren viel Zeit, Geld und Herzblut – aber sie tun dies, um ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen zu befriedigen. Sie fragen sich zu wenig, welchen konkreten Bedarf am Markt ihr Produkt eigentlich deckt. Die Kundenperspektive bleibt oft auf der Strecke.
Genau diesem Missstand will Donald Miller mit seiner StoryBrand-Strategie entgegenwirken.
Ich empfehle dieses Buch allen Marketingverantwortlichen – und auch allen SEOs. Denn genau wie andere Marketingdisziplinen kann auch SEO so stark von Technik, Algorithmen und Keywords dominiert sein, dass der eigentliche Zweck – den Mensch auf der anderen Seite des Bildschirms zu überzeugen und zum Kauf zu animieren – völlig aus dem Fokus gerät.
SEO muss mehr leisten als Sichtbarkeit
Natürlich muss ein SEO-Profi die Mechanismen der Suchmaschinen verstehen – und wissen, wie man Webseiten so gestaltet, dass sie in den Suchergebnissen (SERPs) gut platziert werden. Das ist das Handwerk, das Fundament.
Aber Top-Rankings sind kein Selbstzweck. Der wahre Zweck von SEO ist, dass Nutzer nicht nur auf einen Link in den SERPs klicken, sondern auf der Webseite bleiben, sich dort zurechtfinden, sich angesprochen fühlen – und im besten Fall die dort angebotenen Produkte/Dienstleistungen kaufen.
Eine erfolgreiche SEO-Strategie endet also nicht bei der Indexierung, sondern muss bis zum Kauf führen. Und dafür braucht es eine Webseite, die überzeugt und aus dem Nutzer einen neuen Kunden macht. Sie muss strukturiert, informativ, optisch ansprechend – und vor allem kundenorientiert sein!
Denn nur wenn der Nutzer auf der Webseite das Gefühl hat, dass er vom Unternehmen verstanden wird und dass das Angebot ihm bei der Lösung seines Problems hilft, wird er sich weiter damit beschäftigen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Conversion-Rate aus, sondern über verbesserte Nutzersignale (erhöhte Verweildauer, gesenkte Absprungrate) auch auf das Google-Ranking. So schließt sich der SEO-Kreis.

Die Symbiose: SEO trifft StoryBrand
Hier kommt das StoryBrand-Framework ins Spiel. Mit dieser narrativen Struktur können Webseiten emotional aufgeladen und klar auf den Kunden und seine inneren Wünsche ausgerichtet werden. Und genau hier liegt die große Chance: Wer kluge SEO-Strategien mit StoryBrand kombiniert, schafft nicht nur Sichtbarkeit in den Suchergebnissen, sondern auch Vertrauen, Kundenbindung und Wachstum.
Einige praktische Hinweise:
- Meta-Texte mit Klarheit und Nutzen formulieren: Die Meta Description ist nicht nur ein SEO-Element, sondern oft der erste Berührungspunkt des Kunden mit Ihrer Marke. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um dem Kunden klarzumachen, welches Problem Ihre Produkte/Dienstleistungen lösen. Ganz im Sinne des StoryBrand-Prinzips: „Der Kunde hat ein Problem – Wir bieten die beste Lösung.“
- Überschriften mit Story-Logik: Verwenden Sie H1- und H2-Elemente nicht nur für Keywords, sondern als narrative Ankerpunkte: Wer ist der Held (Ihr Kunde)? Was ist sein Ziel? Was steht ihm im Weg? Wie helfen Sie ihm dabei?
- Content mit Kundenfokus: Statt reiner Feature-Listen bieten Sie bewegende Geschichten – Mini-Narrative auf Produktseiten, Testimonials mit klarem Spannungsbogen, Landingpages, die wie ein Beratungsgespräch aufgebaut sind. Fragen Sie sich: Was fühlt der Kunde? Was will er erreichen? Welche Transformation wird er mit Ihrem Produkt erleben?
- Call-to-Actions als Einladung zur Handlung: Im StoryBrand-Modell bekommt der Kunde einen klaren Handlungsaufruf. In der SEO-Welt sind CTAs oft austauschbar („Jetzt kaufen“, „Mehr erfahren“). Mit StoryBrand denken Sie einen Schritt weiter. Was ist der nächste Schritt in der Reise des Kunden – und was ist dabei Ihre Rolle?
Fazit
Effektives SEO heute braucht mehr als Technik und die richtigen Keywords. Es braucht auch Empathie und gutes Storytelling im Rahmen einer klaren, strukturierten Kundenkommunikation.
Wenn Sie also das nächste Mal eine Webseite optimieren, denken Sie nicht nur an Textlänge, Keyword-Dichte und Alt-Texte. Denken Sie auch an die Geschichte, die Sie dem (potenziellen) Kunden erzählen. An die Transformation, die er durch den Kauf Ihrer Produkte/Dienstleistungen erleben soll und welche Probleme dadurch gelöst werden.
Und daran, dass Sie als Unternehmer und Produktanbieter nicht der Held sind – sondern der Mentor des Kunden, der ihn sicher zum Ziel führt.
Bestellen Sie Ihre Kopie von “Building a StoryBrand 2.0” von Donald Miller hier! – Möchten Sie mehr über SEO erfahren? Diese Blog-Artikel könnten Sie auch interessieren: Wann sollten Sie mit SEO beginnen? Eine Entscheidungshilfe 6 Erkenntnisse aus einem SEO-Projekt Warum die langfristige Zusammenarbeit mit einer SEO-Agentur entscheidend ist